QR-Codes und Lyrik, geht das?
Die Ausstellung „QR-Lyrics“ im Treppenhaus der Bibliothek in Duisburg zeigt erstmalig, dass sich mit den QR Codes sogar lyrische Gedichte verschlüsseln lassen.
Der Duisburger Jörg Spengler – eigentlich Verlagskaufmann, Schriftsetzer, Mediendesigner und Mitarbeiter der Zentralbibliothek in Duisburg – hat sich die Funktion der QR Codes, nämlich das einfache und unkomplizierte Verschlüsseln von Botschaften jeglicher Formen – zu Nutzen gemacht und daraus eine eigene kleine Ausstellung kreiert. Hält der Besucher der Ausstellung sein Smartphone vor die QR Codes von Jörg Spengler, erscheint keine Internet- oder Informationsseite wie Wikipedia und Co, sondern ein Gedicht oder auch Zitat.
Wilhelm Busch und Bertolt Brecht in QR Code Form
Zum Vorbild hat dem Duisburger niemand anderes als der Apple Begründer Steve Jobs gedient, den er bereits seit langem bewundert. Als kleine Hommage an sein Vorbild verbirgt sich sogar hinter einem der QR Codes ein Zitat des erfolgreichen Apple-Gründers. Der QR Code selbst wird von einem Scherenschnittprofil von Steve Jobs geziert. Doch auch andere und bedeutende Größen finden sich in den exquisiten QR Codes von Spengler wieder, wie etwa der zungerausstreckende Albert Einstein. Lyrische Gedichte werden unter anderem von Nicolas Born gezeigt, der mit seinem Gedicht „Drei Wünsche“ vertreten ist. Hierbei hat Spengler dieses in unterschiedliche große QR Codes zerteilt. Ebenfalls gezeigt wird Bertolt Brechts „Vergnügen“, das in einem roten QR Code abgebildet ist, als auch drei Strophen des Gedichtes „Was ist es“ von Erich Fried. Das Gedicht von Wilhelm Busch „Hund und Katze“ besteht aus einem großen Quadrat, als auch sechs kleineren Körpern. Der Phantasie des Betrachters sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt.
Smartphone in der Bibliothek – ausdrücklich erwünscht!
Die Schau selbst soll nicht nur auch älteres Publikum dazu animieren, sich mit der modernen Welt der Smartphones zu beschäftigen, sondern soll zeitgleich aufzeigen, dass eine Kombination aus moderner Technik und gedruckter Lyrik sich nicht ausschließen. Alle gezeigten QR Codes und genutzten Gedichte sind Auswahlen, die Jörg Spengler eigenständig getroffen hat. Hierfür hat er vor allem Texte ausgewählt, die ihn stark berühren, oder bewegt haben. Sicherlich ließen sich auch Audiofiles in die QR Codes einpflegen, so dass die gedruckten Gedichte auch vorgelesen werden könnten. Vielleicht wagt sich der QR Code Künstler demnächst ja an ein weiteres Projekt, in das er dann alle weiteren Ideen einfließen lassen und anschließend umsetzen kann.
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