QR Codes als langlebiges Speichermedium des menschlichen Wissens
Die Frage, wie wichtige Daten längerfristig gespeichert werden, ist eine, die viele Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen seit Jahren beschäftigt. Mittelfristige Lösungen reichen nicht aus, denn CD-Roms, Festplatten oder Magnetbänder sind lediglich für einen begrenzten Zeitraum lesbar und halten oft nur einige Jahre. Doch wie soll das digitale Wissen der Menschheit auf diesem Weg dauerhaft gespeichert werden?
Die Lösung scheint nun möglich zu sein, und zwar in der Form einer Variante, welche den traditionellen QR-Codes sehr ähnlich. Im Rahmen des „Human Document Project“ der niederländischen Universität Twente und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wurde nun ein Speichersystem entwickelt, welches über eine Millionen Jahre halten soll. Optional auch länger. Dafür nutzten die Forscher ein System, welches dem des QR-Codes sehr ähnlich ist. Das Prinzip sieht verschachtelte Datenspeicher vor. Ein Code speichert dabei viele weitere Einzelcodes, welche wiederum mit einer Vielzahl von Daten gespeichert wird.
Dabei werden die Codes auf eine 338 Nanometer dünne Platte aus Silizium-Nitrid mit einer dünnen Wolfram-Beschichtung geschrieben. Dies geschieht mittels eines sehr genauen Lithografie-Verfahrens. Anschließend wird die Fläche wiederum mit einer weiteren Schicht Silizium-Nitrid abgedeckt. Die lange Haltbarkeit und hohe Widerstandsfähigkeit des Materials ist einer der Hauptgründe für seine Verwendung. Der Schmelzpunkt ist vergleichsmäßig hoch und nach der simulierten Belastung von mehreren Millionen Jahren lag die Datenverlustquote bei lediglich 7 Prozent.
Und dabei handelt es sich lediglich um heutige Technologien. Mit einer Verbesserung der Materialien und der Speichermedien würde auch die Haltbarkeit steigen. Das Projekt befindet sich noch in einem frühen Stadium. Eine viel wichtigere Herausforderung dürfte auch das Bereitstellen der entsprechenden Lesetechnologie sein.
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